Den Artikel im Dorfener Anzeiger, in welchem der CSU Bundestagskandidat Andreas Lenz die Baufreigabe der B388-Umfahrung verkündet hatte, haben Carmen Lickert und ihr Mann Peter Barth (Autor dieser Site), mit einem Leserbrief erwidert.
In diesem Leserbrief, welcher am 14.09.2021 im Dorfener Anzeiger erschien, verwiesen die beiden auf die offensichtlichen Alternativen zum, aus ihrer Sicht nicht mehr zeitgemäßen Versiegeln von Naturflächen. Diese Alternativen könnten zum einen in einem massiven Ausbau des ÖPNV als auch in Verkehrsreduzierung durch moderne und zukunftsorientierte Konzepte, wie beispielsweise das in der Corona-Krise bewährte Homeoffice als Teil zukünftiger Gesetzgebung sein.
Die Autoren des Leserbriefs bezeichneten diese Umfahrung, und die damit verbundenen Umweltschäden und immensen Baukosten, als Verweigerung für sinnvolle und klimaschützende Zukunftslösungen.
„Politiker wie Lenz sowie die dahinterstehende CSU haben nichts aus den Katastrophen und Krisen der letzten Jahre gelernt“
Zitat aus dem Leserbrief „Intelligenter ÖPNV statt immer neue Straßen“, Dorferner Anzeiger vom 14.09.2021
Hier nun der Leserbrief im Original vom 14.09.2021:
Passend zum Wahlkampf verkündet CSU-Kandidat Andreas Lenz die scheinbar frohe Kunde vom baldigen Baubeginn der B388-Umfahrung um Taufkirchen.
Carmen Lickert und Peter Barth, Taufkirchen (Vils)
Eindringlich wird auf die Entlastung des Ortes um etwa ein Drittel des Verkehrs hingewiesen. Man könnte den Eindruck erlangen, dass Politiker wie Lenz sowie die dahinterstehenden CSU nichts aus den Katastrophen und Krisen der letzten Jahre gelernt haben. Immer noch wird der Bau neuer Straßen als Problemlösung angepriesen, ungeachtet der damit verbunden Versiegelung kostbarer Naturflächen und negativen Folgen für die Umwelt. Auch Taufkirchen musste erst vor kurzem miterleben, was es bedeutet, wenn die Wassermassen bei Dauerregen nicht mehr von der Erde aufgenommen werden können. Fast alle Experten sind sich einig, dass solche Szenarien immer häufiger und weitaus heftiger auftreten werden.
Sollte man aufgrund dieser Tatsachen nicht eher den Verzicht weiterer Straßen und den Ausbau des ÖPNVs in den Vordergrund stellen? Oder, wie während der „Corona-Krise“ bereits erprobt, Home-Office stärken?
Mit modernem Denken, voranschreitender Digitalisierung und Mut zu Veränderung, was auch intelligente und umweltschonende ÖPNV-Lösungen beinhaltet, wäre das Verkehrsproblem in Taufkirchen und anderswo langfristig sehr viel besser in den Griff zu bekommen, als mit Straßenneubau.
Wer heute noch über 50 Millionen Euro Steuergelder so unsinnig investiert anstatt auf Zukunftslösungen zu setzen, hat nun wirklich nichts gelernt und verweigert damit für die nachfolgende Generation sinnvolle Lösungen für das Klimaproblem.