Nach einigen Jahren des aktiven Kampfs gegen diese Umfahrung, und noch viel mehr Jahren der Hoffnung auf Einsicht und Einlenken der Verantwortlichen, muss ich gestehen, dass ich nicht mehr daran glauben kann, dass sich doch noch Vernunft und Verantwortung für die zukünftigen Generationen durchsetzen wird.
Die letzten Grundeigentümer mussten unter dem Druck, Verkaufen bzw. Ausgleichsflächen gegen Enteignung, aufgeben. Ich gebe ihnen keine Schuld daran. Es war sehr wahrscheinlich eine Entscheidung um ihre Existenz. Ich gebe auch den vielen, wahrscheinlich die Mehrheit in Taufkirchen ausmachenden, Wählern keine Schuld, die regelmäßig wieder Vertreter wählen, die nicht weiter als eine Amtszeit lang in die Zukunft blicken können.
Jenen aber, die seit Jahren und Jahrzehnten in der politischen Verantwortung in der Gemeinde, im Landkreis und im Land stehen, gebe ich die klare Schuld daran. Diese Schuld ist nicht nur eine simple Mitschuld, nein diese Schuld ist die einzige Schuld an diesem Wahnsinn! Ein tiefe Schuld jeder und jedes Einzelnen die Verantwortung dafür tragen, oder getragen haben.
Von Politikern und Amtsträgern, seien es nun Mitglieder des Bundestags, des Landtags, des Kreistags aber vor allem aber des Gemeinderats, sollte man erwarten, dass sie über den Tellerrand hinweg blicken können. Dass sie die Zukunft ihrer Kinder und deren Kinder in ihre Entscheidungsprozesse einbinden können
Dies alles ist, in Bezug auf die Umfahrung der B388 um Taufkirchen (Vils) nicht geschehen.
Nicht einmal nun, am Ende eines Jahres in dem uns die Dringlichkeit und Notwendig endlich das Ruder rumzureißen, durch die gewaltigen Naturkatastrophen direkt vor unserer eigenen Haustüre, so klar vor Augen geführt wurde wie nie zuvor. Nein es wird weiterhin an einer Umfahrung weiter geplant (und sehr sicher auch gebaut), die ihr eigentliches Ziel, den Ort vom Verkehr zu entlasten, niemals erfüllen wird und niemals kann.
Was aber viel schlimmer ist, alle die, die mit dem Wissen um das sich katastrophal ändernde Klima, noch immer an diesem Projekt hängen und es noch immer offen verteidigen, alle jene wirken aktiv, ja und ich glaube auch wissentlich, da jeder die Auswirkungen von Versiegelung und Raubbau an der Natur nun sehen kann, an der Zerstörung der Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder mit!
Ich frage mich oft, wie können sich diese Menschen noch selbst im Spiegel anschauen? Funktioniert das Verdrängen so gut? Oder glauben sie vielleicht sogar ihr Handeln habe nichts damit zu tun?
Wie ihr aus meinen Worten lesen könnt, ich habe die Hoffnung begraben. Aber ich werde dennoch diese Seite weiter betreiben. Ich bin es mir selbst schuld, allen Menschen, die nicht wegsehen wollen, aufzuzeigen, wie es einmal vor der Zerstörung der Natur um Taufkirchen ausgesehen hat. Und was die Verantwortlich diesem schönen Ort angetan haben.
Ich werde daher meine Aufnahmen rund um Taufkirchen, vor der Umfahrung als auch nach der Umfahrung, deren Baubeginn wahrschlich im nächsten Jahr (2022) stattfinden wird, weiterhin hier veröffentlichen um die Ausmaße dieser Naturverdrängung für eine grenzenlos dummes Projekt, zu dokumentieren.
Peter Barth, im Dezember 2021