Spatenstich der B388-Umfahrung um Taufkirchen

Taufkirchen: Ein historischer Spatenstich“, so titelt der Dorfener Anzeiger zum Auftakt für ein, aus meiner Sicht, historisches Umwelt- und Naturverbrechen.

Am 21. März 2023 haben die folgenden Beteiligten den symbolischen Straßenbau begonnen:

Christian Mattmann (Straßenbauamt), Taufkirchens Altbürgermeister Franz Hofstetter, MdB Andi Lenz, Staatssekretär Michael Theurer, Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, MdB Sandra Bubendorfer-Licht, Bürgermeister Stefan Haberl und der stellvertretende Bezirkstagspräsident Rainer Schneider.

Obwohl die Entlastungswirkung für die B 388 nach eigenen Aussagen der Beteiligten gemäß einem Gutachten bei nur 50 Prozent pro Tag und für die B 15 sogar nur bei rund 25 Prozent liegt, wurde dieses Projekt durchgeboxt.

Vernunft und Zukunftsperspektiven sind vom politischen Druck verdrängt worden. Die Natur- und Klimazerstörung hat sich in Taufkirchen durchgesetzt.

Staatssekretär Theurer hat in einem Nebensatz ausgesprochen, was aufhören lassen sollte:

„…zugleich werde die Leistungsfähigkeit der B 388 dadurch gesteigert.“

Quelle: Dorfener Anzeiger

Was Theurer da als Win-Win-Situation zu verkaufen suchte, heißt nichts anderes als die vom BUND bereits vor Jahren vorhergesagte und von den Bürgern auch befürchtete Tatsache, dass diese Umfahrung noch viel mehr Verkehr anziehen wird! Wie ein Magnet werden vor allem „Autobahn-Ausweichler“ dann auf die B388 wechseln um schnell aus dem Osten Bayerns nach München und wieder zurück zu kommen.

Spatenstich für Heimatzerstörung – März 2023

Den Beginn der Baumaßnahmen zur Umfahrung um Taufkirchen bezeichnet der Gemeinderat der Freien Wähler Korbinian Empl als „die größte Heimatzerstörung, die Taufkirchen je erlebt hat“.
Korbinian hatte jahrelang gegen die sinnlose Umgehung gekämpft. Über einige Jahre hinweg waren wir im Kampf gegen diese Naturzerstörung gemeinsam in einer Bürgerinitiative (BfOT) aktiv.

Nun wird am 21. März mit dem offiziellen Spatenstich diese Heimatzerstörung offiziell eingeleitet.

35.000 Quadratmeter Wald und 500.000 Quadratmeter landwirtschaftlicher Grund werden hier für immer vernichtet und unwiederbringlich versiegelt. In einer Zeit, in der jeder Baum und jeder Quadratmeter Grund hilft das Klima zu schützen, werden hier in Taufkirchen aus rein politischem Kalkül die Sargnägel für das Klima geschmiedet!

Die Entschädigungen für die landwirtschaftlichen Flächen, die sich für die betroffenen Landwirte wie Enteignung anfühlt, bezeichnen die verantwortlichen Politiker und Beamte gerne als „für die Allgemeinheit notwendig“. Das Gegenteil ist der Fall. Das Klima zu schützen, die Heimatzerstörung zu stoppen, das wäre für die Allgemeinheit notwendig gewesen!

Nun ist es leider zu spät. Und noch immer verteidigen die Lokalpolitiker, selbst die neue Generation, mit den gleichen, oft widerlegten, alten Parolen von „Entlastung“ und „Notwendigkeiten“, dieses Wahnsinnsprojekt.

Selbst die damaligen Gutachten sprachen von einer nicht ausreichenden Entlastung dieser Teilumfahrung, da auch weiterhin der B15-Verkehr durch den Ort fahren wird. Aber dies alles wird, wie vor Jahren bereits ignoriert und schön geredet.

In stillen Momenten ertappe ich mich manchmal, und erschrecke mich dabei, wie ich denke, das es diese, an Ignoranz und an längst veraltetem Denken festhaltende Menschheit, es eigentlich nicht besser verdient hat.

Der Wahnsinn beginnt – Januar 2023

Mit dem Bau einer Baustellen-Behelfsauffahrt in Höhe Emling hat im Januar 2023 der Bau der B388-Umfahrung für Taufkirchen (Vils) begonnen.

Nun, nach Jahren des Widerstandes gegen dieses sinnlose Straßenbauprojekt wurden leider Tatsachen geschaffen.

Die Zerstörung der Landschaft um Taufkirchen hat damit nun leider begonnen.

Obwohl niemand mehr ernsthaft an eine nachhaltige Entlastung glaubt, und für die nächsten Generationen hier kostbare Natur unwiederbringlich vernichtet wird, halten lokale politische Kleingeister an einem völlig veralteten Verkehrsprojekt, dass vor über 30 Jahren mal geplant wurde, fest.

Trotz bereits jetzt und hier spürbarer Auswirkungen der Klimakrise und massiven Zweifeln am Sinn der Umfahrung wird, aus politischen Gründen, an diesem nutzlosen Projekt festgehalten.

Hier gehts zum Video auf der Updateseite.

Beginn der Abholzung – Ende 2022

Im 360°-Panorama rechts (auf das kleine Bild klicken) sieht man die ersten Abholzungen an der B15 in Höhe von Emling um eine Baustellen-Behelfsumfahrung zu erstellen.
Hier wurde bereits mit der Naturzerstörung um Taufkirchen begonnen.

Spatenstich und Klimaschutz?

Am 27. September 2022 lud die Gemeinde Taufkirchen zur Auftaktversammlung des „Forums Klimaschutz“ alle interessierten und engagierten Bürger Bürger Taufkirchens in den Bürgersaal ein.

Im November/Dezember des gleichen Jahres begrüßte dieselbe Gemeinde die ersten Baumaßnahmen zu einem enormen „Klima-Zerstör-Projekt“, dem Bau der Ortsumfahrung Taufkirchen Vils. Und im März wollen die gleichen Leute offenbar den Spatenstich feiern.

Wie passt das zusammen? Nun, diese Frage sollten die Verantwortlichen beantworten.

Warum „Klima-Zerstör-Projekt“. Diese Frage hingegen ist relativ einfach zu beantworten. In einer Zeit, in der auch dem unbelehrbarsten Klimawandel-Leugner klar sein sollte, dass die Mobilität der Zukunft eine Andere sein wird, dass die Ressourcen endlich sind und wir eben nicht „weiter so“ machen können. In einer solchen Zeit durch den Bau einer ökologisch sinnlosen Umfahrung riesige Flächen zu versiegeln und durch Brücken-Großbauwerke aus Ressourcen fressendem und klimavernichtendem Beton die Chancen unserer Kinder noch weiter zu vernichten, dies hat nichts, aber auch gar nichts mit Klimaschutz zu tun! Das ist Klimazerstörung in Reinkultur.

Die Bürger, welche sich für echten Klimaschutz engagieren, sollten nicht auf diese, aus Sicht des Autors dieses Beitrags, heuchlerische, Aktion der Gemeinde reinfallen.

Neugestaltung der „Vorher / Nachher“ Seiten 2022

Da sich auch bei mir die technische Ausrüstung und die Möglichkeiten weiterentwickelt haben, stelle ich die Vorher / Nachher Betrachtung, beginnend Anfang 2022, langsam um.

Durch den Einsatz hochentwickelter Kameradrohnen kann man mit relativ wenig Aufwand detaillierte Luftausnahmen erstellen. Die dazu notwendigen Fernpiloten-Lizenzen A1/A3 sowie A2 habe ich Herbst/Winter 2021 durch Prüfungen beim Luftfahrtbundesamt erlangt.

Solche Luftaufnahmen lassen nun wirklich eine perfekte Vorher / Nachher Dokumentation einer Landschaft zu.

Persönliche Einschätzung des Autors dieser Website im Dezember 2021

Nach einigen Jahren des aktiven Kampfs gegen diese Umfahrung, und noch viel mehr Jahren der Hoffnung auf Einsicht und Einlenken der Verantwortlichen, muss ich gestehen, dass ich nicht mehr daran glauben kann, dass sich doch noch Vernunft und Verantwortung für die zukünftigen Generationen durchsetzen wird.

Die letzten Grundeigentümer mussten unter dem Druck, Verkaufen bzw. Ausgleichsflächen gegen Enteignung, aufgeben. Ich gebe ihnen keine Schuld daran. Es war sehr wahrscheinlich eine Entscheidung um ihre Existenz. Ich gebe auch den vielen, wahrscheinlich die Mehrheit in Taufkirchen ausmachenden, Wählern keine Schuld, die regelmäßig wieder Vertreter wählen, die nicht weiter als eine Amtszeit lang in die Zukunft blicken können.

Jenen aber, die seit Jahren und Jahrzehnten in der politischen Verantwortung in der Gemeinde, im Landkreis und im Land stehen, gebe ich die klare Schuld daran. Diese Schuld ist nicht nur eine simple Mitschuld, nein diese Schuld ist die einzige Schuld an diesem Wahnsinn! Ein tiefe Schuld jeder und jedes Einzelnen die Verantwortung dafür tragen, oder getragen haben.

Von Politikern und Amtsträgern, seien es nun Mitglieder des Bundestags, des Landtags, des Kreistags aber vor allem aber des Gemeinderats, sollte man erwarten, dass sie über den Tellerrand hinweg blicken können. Dass sie die Zukunft ihrer Kinder und deren Kinder in ihre Entscheidungsprozesse einbinden können

Dies alles ist, in Bezug auf die Umfahrung der B388 um Taufkirchen (Vils) nicht geschehen.

Nicht einmal nun, am Ende eines Jahres in dem uns die Dringlichkeit und Notwendig endlich das Ruder rumzureißen, durch die gewaltigen Naturkatastrophen direkt vor unserer eigenen Haustüre, so klar vor Augen geführt wurde wie nie zuvor. Nein es wird weiterhin an einer Umfahrung weiter geplant (und sehr sicher auch gebaut), die ihr eigentliches Ziel, den Ort vom Verkehr zu entlasten, niemals erfüllen wird und niemals kann.

Was aber viel schlimmer ist, alle die, die mit dem Wissen um das sich katastrophal ändernde Klima, noch immer an diesem Projekt hängen und es noch immer offen verteidigen, alle jene wirken aktiv, ja und ich glaube auch wissentlich, da jeder die Auswirkungen von Versiegelung und Raubbau an der Natur nun sehen kann, an der Zerstörung der Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder mit!

Ich frage mich oft, wie können sich diese Menschen noch selbst im Spiegel anschauen? Funktioniert das Verdrängen so gut? Oder glauben sie vielleicht sogar ihr Handeln habe nichts damit zu tun?

Wie ihr aus meinen Worten lesen könnt, ich habe die Hoffnung begraben. Aber ich werde dennoch diese Seite weiter betreiben. Ich bin es mir selbst schuld, allen Menschen, die nicht wegsehen wollen, aufzuzeigen, wie es einmal vor der Zerstörung der Natur um Taufkirchen ausgesehen hat. Und was die Verantwortlich diesem schönen Ort angetan haben.

Ich werde daher meine Aufnahmen rund um Taufkirchen, vor der Umfahrung als auch nach der Umfahrung, deren Baubeginn wahrschlich im nächsten Jahr (2022) stattfinden wird, weiterhin hier veröffentlichen um die Ausmaße dieser Naturverdrängung für eine grenzenlos dummes Projekt, zu dokumentieren.

Peter Barth, im Dezember 2021